August-Vetter-Berufskolleg zur Euregioprofilschule zertifiziert

Am letzten Freitag erhielt das August-Vetter-Berufskolleg durch die Regierungspräsidentin Dorothee Feller gemeinsam mit Hellmuth Van Berlo von der Taalunie und Christoph Almering von der EUREGIO 28 die Zertifizierung zur Euregioprofilschule.

„Im Regierungsbezirk Münster leben wir auf einer Länge von 110 Kilometern Seite an Seite mit den niederländischen Provinzen Gelderland und Overjissel. Da mag es kaum verwundern, dass Europa für uns als Bezirksregierung Münster ein sehr wichtiges Thema ist. Europa bedeutet Freundschaft; den Willen, gemeinsam Projekte voranzubringen; Kompromisse einzugehen und dennoch gemeinsam an einem Strang zu ziehen,“ sagte Feller bei der Begrüßung. „Mit Ihrer erfolgreichen Bewerbung zur Zertifizierung als Euregioprofilschule haben Sie ein Engagement gezeigt, dass deutlich über den gewöhnlichen Schulalltag hinausgeht“, sagte Feller mit Blick auf die Anwesenden. „Sie haben ein Zeichen gesetzt, dass wir auch vor dem Hintergrund einer weltweiten Krise nicht gewillt sind, den europäischen Gedanken aufzugeben. Mit Ihrem Einsatz und Ihrem außergewöhnlichen Engagement tragen Sie ganz maßgeblich dazu bei, die Fähigkeit zur Toleranz und gegenseitigen Verständigung in die Schulen zu tragen und damit an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben.“

Warum  ist das August Vetter Berufskolleg Euregioprofilschule geworden?“

Das August-Vetter-Berufskolleg ist eine Schule in der Sek II, mit dem Schwerpunkte  „Gesundheit und Soziales“. Der Schulträger ist das Bistum Münster.

Seit 1970 (also schon mehr als 50 Jahre) befindet sich die Schule an der Dinxperloerstraße 56 in Bocholt, die Straße, die unmittelbar in die Niederlande führt.

Ständig berührt uns auch sprachlich im Schulalltag die Nachbarschaft zu den Niederlanden. Lange Schlangen Autos mit gelben Nummernschildern stehen öfter vor den Türen unserer Schule, wenn mal wieder was los ist in Bocholt.

Einige der am „August-Vetter“ unterrichtenden Lehrer*innen sowie viele unserer Schüler*innen haben familiäre oder freundschaftliche Beziehungen zu den Niederlanden, somit fließen die niederländische Alltagkultur und niederländische Sprachgewohnheiten als Elemente in die alltägliche Kommunikation ein.

Seit 2015 haben wir einen „ native speaker“  am August-Vetter-Berufskolleg. Auch er musste sich erstmal ein bisschen mit deutsche Alltagsgewohnheiten anfreunden. Im Gegenzug hat er uns mit niederländischen Gewohnheiten seine Alltagskultur  jeden Tag ein Stück näher gebracht. 

Viele bereits auch in der Vergangenheit organisierte grenzüberschreitende Begegnungen sind schon im Jahresablauf etabliert. Wie etwa Marktbesuche in Dinxperlo für die Berufsfachschule oder Exkursionen zum Blindenmuseum nach Nijmegen.

Für den Bildungsgang Berufliches Gymnasium stehen Exkursionen nach Den Haag zur deutschen Botschaft auf der Agenda. Ein Besuch des Anne-Frank-Museums in Amsterdam stand bis zu coronabedingten Einschränkungen von den Klassen 12 und 13 des Beruflichen Gymnasium auf dem Programm.

Last but not least sind bei den Feierlichkeiten zum 75-jährigen Kriegsende im Jahre 2020 Vertreter/innen der Gemeinde Aalten-Dinxperlo zu uns gekommen und haben zusammen Gottesdienst mitgefeiert. Später gab es einen Besuch in der Gemeinde unserer Freunde/Freundinnen in Aalten. Für die nahe Zukunft wird im grenznahen Bereich eine Partnerschaft mit einem niederländischen Gymnasium angestrebt, damit im bilingualen Austausch die Beziehung zwischen den Niederlanden und Deutschland noch selbstverständlicher wird.